Das Internet hat uns Tür und Tor geöffnet. Nicht nur können wir mit Menschen auf der ganzen Welt spielen und uns austauschen. Wir können uns auch zusammenschließen, gemeinsamen Hobbys nachgehen und auch über das diskutieren, was uns entzweit. In Zeiten der sozialen Netzwerke ist Interaktion immer wichtiger geworden und nicht selten überholen Communitys sogar die Spiele, auf deren Basis sie früher einmal begründet wurden. Diese großen Spielergruppen besitzen heute oft eine große Macht und können sogar über Erfolg oder Niedergang ganzer Unternehmen entscheiden. Für Spielehersteller ist diese Entwicklung Chance und Risiko zugleich.

Organisierter Protest oder konstruktive Mitarbeit

Wie sich eine Community verhält, geht oft mit ihrer Altersstruktur einher. Während Spiele mit älteren Gamern, wie zum Beispiel bei Eve Online oder bei Strategie-Spielen, oft eine sehr angenehme und entspannte Community besitzen, kocht vor allem bei Spielen mit jungen Gamern häufig die Stimmung schnell über. Ein Beispiel dafür sind Spiele wie League of Legends, Counter Strike und jetzt vor allem Fortnite und Apex Legends. Hier sind Beleidigungen, Schmähungen und Ausgrenzungen an der Tagesordnung. Spieler versuchen sich gegenseitig nicht nur zu besiegen, sondern sich zu demütigen. Und auch in den Online-Foren dieser Spiele ist vor allem diese Absicht in vielen Diskussionen zu erkennen.

Dabei kann es jedoch auch extrem konstruktiv sein, wenn Spieler mit Entwicklern kommunizieren. So machte zuletzt Ndemic Creations, das Studio hinter dem Indie-Erfolg Plague Inc, eine kleine Welle, als sie eine Petition ihrer Community mit einem Augenzwinkern anerkannte. In Zukunft möchte der Seuchensimulator die derzeit wieder stärker werdende Bewegung der Impfgegner in das eigene Spiel aufnehmen. Als besonderen Vorteil für die Spieler, die versuchen, mit ihren Seuchen die Menschheit auszurotten. Damit setzt der Entwickler nicht nur ein politisches Zeichen, sondern teilt auch einen gemeinsamen Witz der Community und wird so Teil dieser Gruppe. Das erhöht auch die Kundenbindung. Beide Seiten haben hier gewonnen.